5:00 Uhr morgens. Sonntag, 28.05.2017: „Riiiiiiiiiiiiinnnnnng - raus aus den Federn!“ Augen auf und vorsichtig riskierte ich einen Blick aus dem Fenster… Ich sah die Sonne aufgehen! Yeah. Kein einziges Wölkchen am Himmel. Was für eine schwungvolle Vorlage. So kann es losgehen in 2017.
Nach einem flotten Frühstückchen und einer schnellen Dusche, ging es mit dem Auto an den Kirchsee bei Bad Tölz. Im Auto noch etwas müde, fuhren wir entspannt zum Startort. Die Müdigkeit verflog als wir auf den Parkplatz abbogen. Dort angekommen musste erst einmal alles hergerichtet werden: Rad aufbauen, Startnummer an Rad und Helm kleben und das Laufband herrichten. Die Beutel für das Laufen und die Wärmeklamotten packen und abgeben. Die Wechselzone vom Schwimmen zum Radeln einrichten und gefühlte 1000-mal aufs Klo gehen 😊
Die ganze Vorbereitung lenkte mich zum Glück von dem bevorstehenden Rennen ab und so verging die Zeit bis zum Start auch wie im Flug. Nachdem alles erledigt war, hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Start der Damen. Unser Start war 10min vor den Herren. Also noch schnell etwas essen, trinken und ab in den Neoprenanzug zum Schwimmstart.
Voller Vorfreude auf mein erstes Rennen in dieser Saison stand ich an der Startlinie und wartete auf das Startsignal. Ich wurde immer aufgeregter…
Endlich ertönte das Signal und wir durften rein in den schönen See. Wie gewohnt gab es im Wasser ein Gehaue und Geschlage um die Plätze und die Findung des eigenen Rhythmus‘. Dabei wurde ich mehrmals unter Wasser gedrückt. Nach 2min Kampf kam ich dann endlich in meinen Schwimmrhythmus. Leider orientierte ich mich im freien Gewässer etwas zu spät und stellte fest, dass ich völlig schräg geschwommen bin. Also Richtungsänderung und rum um die erste Boje. Völlig entnervt schwamm ich also weiter und freute mich immer mehr auf mein Fahrrad, das mich in der Wechselzone schon erwartete.
Mein Gefühl sagte mir: „Du bist katastrophal geschwommen. Jetzt musst Du Gas geben auf dem Rad!“ Ich schnappte mir mein Rad, schlüpfte in die Radschuhe, zog mir den Helm auf, schnallte mir das Startnummernband um und düste los. In meiner Aufholjagd überholte ich schon nach wenigen Metern die erste Frau. Kurz darauf die Zweite und die Dritte. Solche Momente motivieren mich so stark, dass ich wie beflügelt und mit größter Freude auf meinem Rad sitze. Ich überholte Triathlet um Triathlet. So ging es die erste Runde der Radstrecke weiter.
Danach folgte eine Phase, wo keiner mehr da war, den ich überholen konnte. Doch auch das tat gut. Am letzten Wendepunkt kam mir meine stärkste Gegnerin und letzte Frau entgegen. Sie war circa eine halbe Minute vor mir. Mit neuer Energie und inneren Kraft gab ich noch einmal volle Power. Auf den letzten 5km schaffte ich es schließlich sie zu überholen. Von da an ging es nur noch bergab - meine Schwäche.
So kam es, dass wir gleichzeitig in der Wechselzone zum Laufen eintrafen. Doch ich dachte nur: „Das darfst Du Dir nicht mehr nehmen lassen.“ Auf dem Weg zur Radabgabe, ertönte auf einmal aus einer Ecke neben mir: „Huhu Daniela!“ Ich drehte mich um und sah meine Mama. Ich war so glücklich sie zu sehen und gleichzeitig überrascht. Ihre Anwesenheit gab mir für die Laufstrecke einen Extra-Schub an Energie. Also Laufschuhe an und los!!! :-)
Ich kam nicht optimal ins Laufen, aber das ließ mich nicht mehr von meinem Ziel abbringen. Ich überholte meine Kontrahentin noch einmal und übernahm damit die Position der führenden Frau. Vor mir her fuhr ein Fahrrad und begleitete mich auf der ganzen Laufstrecke. Mit der Zeit wurden meine Beine immer leichter und ich kam in meinen Laufrhythmus. Ich lief mir bereits in der ersten Laufrunde einen enormen Vorsprung heraus. Es war sehr beruhigend, dass ich immer sehen konnte, wie weit die nächste Frau hinter mir war. Das ist nur bei Strecken möglich, die Wendepunkte besitzen und man sich dadurch entgegenläuft.
Nach der ersten Runde sah ich wieder meine Mama, die am Rand stand und mich anfeuerte. Mein Herz machte einen kleinen Sprung und ich lief mit noch mehr Schwung in die zweite Runde. Gegen Ende der Laufstrecke hatte ich so viel Vorsprung, dass ich das Tempo etwas herausnehmen konnte. Kurz vor dem Ziel war sogar Zeit genug, um zu warten bis der Gewinnerbanner wieder aufgespannt war - nachdem die Sprint-Distanz Siegerin wenige Sekunden vor mir ins Ziel gelaufen war.
Überglücklich nahm ich die Glückwünsche entgegen. Der erste Schritt 2017 ist gemacht.
Als Fazit kann ich nur sagen: Ein toller Tag bei schönstem Wetter und ein gigantisches Rennen! Danke an den Veranstalter WSV Bad Tölz Triathlon.
Gratulation an dieser Stelle auch an Markus Hörmann, der als Sieger der Herren ein überragendes Rennen machte.
Tölz, schön wars. Bis zum nächsten Jahr! J
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Sophia (Sonntag, 04 Juni 2017 12:57)
Daniiiii
Saugeil dein Sieg! Kann mir so richtig vorstellen, wie du abgegangen bist!!!
Man merkt richtig wie viel Spaß dir das macht :D